Es könnte kaum geschmackloser sein:

Vier Freunde laden jede Woche einen "Spinner" zum Essen ein, überbieten einander in dem Bemühen, den Gast mit dem skurrilsten Hobby, dem größten Spleen beizusteuern. Dass es jüngst ein Schauspieler mit Sprachfehler war, wie der Verleger Peter Küsenberg (Moritz Lindbergh) lässt die Zuschauer das Schlimmste befürchten.

Doch seine Ehefrau Christine (Esther Kuhn)wirft ihm all das an den Kopf, was man ohnehin empfindet: Zynisch und menschenfeindlich seien diese Abendessen. Und prompt ist es dann auch der "Spinner" der aktuell bevorstehenden Einladung, der den Spieß gnadenlos umdreht.

Die Sympathien in der französischen Screwball-Komödie "Dinner für Spinner" von Francis Veber bemerkt man sofort beim Publikum.

Dem fiesen Peter gönnt man jeden Reinfall, angefangen bei einem Hexenschuss, dessentwegen er das Dinner kurz vor knapp absagen muss. Und mit steigendem Vergnügen verfolgt man den Auftritt des besagten Spinners, dessen Ankunft nicht mehr zu stoppen war. Der schlicht gestrickte, aber absolut gutartige Matthias Bommes raubt mit Selbstgereimtem ("Hier spricht Matthias Bommes, und ich esse gerne Pommes") und Selbstgebasteltem (Streichholz-Nachbauten vom Pariser Eiffelturm bis zur Autobahnauffahrt Feldmoching) seinem rückenbedingt daherkriechenden Gastgeber jeden verbliebenen Rest-Nerv - zur großen Freude des Publikums.

So war die Premiere ein toller Genuss und man musste wirklich herzlich lachen. Grandios